SG Herren schlagen sich selbst
(03.10.2015)
2. Bundesliga Mitte Männer
SG Kelsterbach 1 – TV Haibach 1 5427 : 5564
Ausgerechnet der verlustpunktfreie und ergebnisstarke Tabellenführer aus Haibach war am Nationalfeiertag nach Kelsterbach gekommen und bekamen die Punkte am Ende fast geschenkt. Obwohl die Kelsterbacher eigentlich guter Dinge waren, begannen sie mal wieder äußerst unkonzentriert und durchwachsen. Doch auch die zuletzt so überzeugenden Gäste kamen nicht recht in Schwung, und so plätscherte die Partie zunächst nach dem Motto "will net gegen kann net" und ohne Bundesliganiveau dahin. Während bei Markus Heller (865 Kegel) durchweg nichts zusammen lief, bekam Maximilian Seib (940 Kegel, 336 ins Abräumen) noch rechtzeitig die Kurve und konnte so überraschend – man hatte schließlich mehr Gegenwehr erwartet - doch noch für eine knappe 42 Kegel hohe Führung sorgen.
Mit dem Gedanken „noch mal Schwein gehabt“ ging das Mittelpaar auf die Bahnen und wurde nun vom Fleck weg gefordert. Die Gäste gaben jetzt - erst - Vollgas und die Kelsterbacher versuchten sich zumindest dagegen zu wehren. Doch das mit deutlich zu stumpfen Waffen, wie sich schnell herausstellte, denn weder Michael Lechelt (907 Kegel) noch die Kombination Norbert Schneider (425 Kegel) und Richard Op De Hipt (461 Kegel) konnten ihre Kontrahenten bändigen. Viele Chancen blieben hier ungenutzt, man hatte alle Hände voll mit sich selbst zu tun und kam nie richtig ins Spiel. So machte man es den Favoriten deutlich zu leicht, die sich dieses Geschenk natürlich nicht entgehen ließen und nunmehr mit 80 Kegeln die Nase schon deutlich vorne hatten.
Dieser Trend setzte sich im Schlusspaar mehr oder minder fort, denn auch hier wurde auf Kelsterbacher Seite mehr operiert als gespielt. Hier konnte Holger Dama (932 Kegel, 304 ins Abräumen) wenigstens noch zeitweise Paroli bieten, während Frank Hoffmann (897 Kegel, 304 ins Abräumen) ständig auf der Suche nach einer passenden, effektiven Linie blieb.
Am Ende machte man es den Gästen einfach viel zu leicht die Punkte aus Kelsterbach zu entführen, verzettelte sich oft und lieferte alles andere als eine bundesligareife Leistung ab. Dabei wäre es mit einer „normalen“ Leistung vergleichsweise einfach gewesen, denn auch Haibach offenbarte an manchen Stellen kleinere Schwächen, die aber ohne einen fordernden Gegner weitestgehend ohne Folgen blieben.
So kann sich nun in der einwöchigen Spielpause bei der Ersten der SG jeder an die eigene Nase fassen und die Mängel schnellst möglich abstellen, denn ansonsten wird man mit einer solch desolaten Leistung auch in zwei Wochen beim Tabellenletzten in Grünstadt/Pfalz nicht einmal einen Blumentopf, sondern vielmehr die rote Laterne der Liga gewinnen. (fh) |